Wie entsteht eine Veloroute?

Wie entsteht eine Veloroute?

Hinter den Kulissen: Wie entsteht eine Veloroute? Dieser Frage sind wir in unserer Fotostory nachgegangen.

Schon 2015 hat der ADFC die alte Forderung nach Velorouten für Hannover aufgegriffen – und in Arbeitsgruppen und Workshops Standards und Routen entwickelt. Die Idee: Zwölf Routen führen aus den Stadtbezirken in die City und münden auf den City-Radring, sodass man von allen Stellen der Stadt schnell eine Veloroute erreichen kann und auf dieser sicher, schnell und komfortabel in die City kommt. Dabei sollen die Velorouten alle Menschen zum Radfahren einladen – und müssen dafür auf gesamter Länge so ausgebaut werden, dass sich zehnjährige Kinder, unsichere und schnelle Radfahrerinnen und Radfahrer, neue Radelnde oder ältere Menschen auf ihnen sicher fühlen.

Diese Idee hat der ADFC im Jahr 2018 Verwaltung und Rat vorgestellt und so viel Zustimmung bekommen, dass die Ratsfraktionen aktiv geworden sind: Sie haben die Verwaltung zum Haushalt 2019/2020 beauftragt, ein Konzept für Velorouten zu erarbeiten und die Veloroute 03 als Pilotroute auszubauen. Im Jahr 2020 hat der Oberbürgermeister persönlich dieses Veloroutenkonzept präsentiert.

Zunächst werden drei Velorouten ausgebaut. Das Team der Landeshauptstadt ist hier am Rudolf-von-Benigsen-Ufer am Maschsee vor Ort und verschafft sich einen Eindruck der Baumaßnahmen.

Hier wird seit April 2021 ein Teilstück der zukünftigen Veloroute 08 ausgebaut. Der bereits jetzt sehr beliebte Radweg am Maschsee entlang wird deutlich verbreitert und aufgewertet. Die Veloroute 08 setzt sich dann in südlicher Richtung über Döhren und Wülfel nach Laatzen fort.

In Laatzen trifft die Veloroute 08 dann auch die Interkommunale Veloroute der Stadt Laatzen, die hier bereits im Mai fertiggestellt wurde und Anfang Juni offiziell eröffnet.

Neben Ortsterminen findet ein großer Teil der Arbeit der Verkehrsplaner*innen am Schreibtisch statt. Die Planungen der Velorouten sind eine spannende Herausforderung für das Team. „Wir planen bei den Velorouten mit ganz anderen Standards, als beim bisherigen Radwegebau.“, bemerkt Daniel Martin vom Fachbereich Tiefbau.

Neben einer deutlichen Erkennbarkeit, gibt es Vorgaben für Breite, Oberfläche, die Führungsform und Beleuchtung der Wege. So sollten die Velorouten im Einrichtungsverkehr nicht schmaler als 2,5 Meter sein, im Zweirichtungsverkehr nicht schmaler als 3,0 Meter.

Das Team der Landeshauptstadt ist auf den zukünftigen Velorouten unterwegs und überprüft die Breite der Radwege – hier am Ihmezentrum in der Calenberger Neustadt.

Oder am Schwarzen Bären – hier muss für die zukünftigen Velorouten noch mehr Radweg dazukommen.

Das Team ist auch mit dem Rad auf den Routen unterwegs und filmt die aktuelle Situation ab. „So bekommen wir nochmal einen viel besseren Eindruck über die örtlichen Begebenheiten und Schwachstellen.“, berichtet Sabine Kniep, Sachgebietsleiterin im Fachbereich Tiefbau.

Zurück am Computer werden die Pläne für die Velorouten erstellt und dann den zuständigen Ratsgremien zur Beratung vorgelegt.

„Die Beteiligungsverfahren sind wirklich gut. Neben den Ratsgremien, bekommen auch alle betroffenen Bezirksräte die Möglichkeit sich über die Pläne zu informieren. Regelmäßig gibt es hier noch mehr Beratungsbedarf und auch Anhörungen von Expert*innen und Bürger*innen.“, stellt Jan Wischhöfer das politische Verfahren zur Umsetzung der Pläne dar.

Wenn die politischen Gremien einen Beschluss gefasst haben, geht es an die Umsetzung. „Es ist immer wieder toll und spannend nach der ganzen Arbeit am Computer, die Umsetzung dann in der Realität zu sehen“, freut sich Daniel Martin.

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